Nairobi Heat - Roman by Transit

Nairobi Heat - Roman by Transit

Autor:Transit
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Transit
veröffentlicht: 2014-06-27T00:00:00+00:00


Es war gegen Mittag, als ich Muddy zurückbrachte, die Sonne brannte. Als ich nach Nairobi zurückfuhr, war ich in Schweiß gebadet. Es gibt nichts Besseres als eine Fanta, um seinen Durst zu löschen, also hielt ich vor einem Laden in der Nähe von Os Wohnung. Es gibt Dinge, die Amerikaner lange Zeit abgelehnt haben – zum Beispiel, eine kalte Fanta direkt aus der Flasche zu trinken. Das Problem, wenn man die Flasche mitnehmen will, ist das Pfand, das man hinterlegen muss, deswegen stürzte ich die Fanta direkt im Laden in mich hinein und knallte die Flasche auf den Tresen, als ob ich in einer Bar wäre. Als ich die Tür öffnete, um wieder in den Land Rover zu hüpfen, tauchte aus dem Nichts eine riesige Gestalt auf. Ich hatte nicht mal Zeit, einen Schrei auszustoßen, als ich einen harten Schlag gegen meinen Hinterkopf spürte.

Als ich wieder zu Bewusstsein kam – mit heftigen Kopfschmerzen –, befand ich mich, fest an einen Stuhl gefesselt, in einem dunklen Raum. Das erste, was mir auffiel, war der Geruch von verdorbenem Fleisch, dann das Geräusch von Stimmen, betrunken oder nüchtern, von irgendwo aus der Nähe.

Ich war nicht geknebelt, aber es machte kaum Sinn, zu rufen – ich war gefangen in einem Raum hinter irgendeiner Bar, dachte ich mir, und niemand würde mich hören.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich das Klimpern von Schlüsseln und Vorhängeschlössern, und schließlich war die Tür auf. Für einen kurzen Augenblick sah ich Tageslicht, dann war die Tür wieder zu und der Raum wieder dunkel. Wenig später strahlte mich helles Licht von oben an, jemand zog einen Stuhl heran und ließ sich schwer darauf fallen. Er war so nah, dass ich seine teuren Lederschuhe, weiße Socken und graue Hosen erkennen konnte, aber sein Gesicht war außerhalb des Lichtkegels im Dunkel verborgen.

»Wer sind Sie?«, fragte ich wütend.

»Entschuldigen Sie mein Benehmen, Ishmael«, sagte ein Mann mit einem ähnlichen Akzent wie Joshua. »Ich hab in letzter Zeit so oft an Sie gedacht, dass es mir vorkommt, als seien wir alte Freunde. Mein Name ist Abu. Abu Jamal.« Da war ein Schmunzeln in seiner Stimme.

»Was machen wir hier?«

»Das ist nicht die Frage. Die Frage ist, warum Sie immer noch leben? Nein, antworten Sie nicht. Es ist ganz einfach: Sie sind am Leben, weil Sie immer noch ein Ziel haben. Gott hat Sie aus einem bestimmten Grund am Leben gelassen…«

Ich musste lachen.

»Hab ich was Komisches gesagt?«, fragte er.

»Sind Sie ein Priester?«

»Nein, Detective Ishmael, aber ich glaube, dass Gott Sie am Leben ließ, um das Gleichgewicht in unsere Welt zurück zu bringen«, sagte er geheimnisvoll.

Nur eine Person hatte auf diese Weise zu mir gesprochen, und das war die Person, deren Anruf mich nach Afrika gebracht hatte. Ich hörte aufmerksam zu.

»Ja«, beantwortete er meine unausgesprochene Frage: »Ich machte den Anruf auf Anweisung von Mr. Alexander. Sie entwickelten sich immer mehr zu einem Dorn in unserem Auge, wir ihr Amerikaner zu sagen pflegt. Man hat Sie hierher eingeladen, um Sie hier beseitigen zu können.«

»Sie sollten mich aus dem Weg räumen?«

»Ja, aber das gehört jetzt nicht zur Sache.



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